GRÖSSE UND GEWICHT:
GRÖSSE:
Sie muss ungefähr dem Kopfumfang entsprechen:
Rüden: Widerristhöhe von 60 cm bis 68 cm
Hündinnen: Widerristhöhe von 58 cm bis 66 cm
Eine Abweichung von 1 cm nach unten und 2 cm nach oben wird toleriert.
GEWICHT:
Rüden: mindestens 50 kg
Hündinnen: mindestens 45 kg
HÜNDINNEN:
Dieselben Merkmale, aber weniger ausgeprägt.
FEHLER:
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten sollte als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.
SCHWERE FEHLER
- Überaggressiv, ängstlich.
- Kopf kurz und rund mit hervortretenden Augen.
- Überbetonung des Bulldoggentyps (flacher Schädel, Nasenbein kürzer als ein Viertel der gesamten Kopflänge).
- Bedeutende seitliche Abweichung der Kiefer.
- Schneidezähne, welche auch bei geschlossenem Fang ständig sichtbar sind.
- (konvex) gewölbter Rücken.
- Rute mit verschmolzenen Wirbeln, aber nicht seitlich gekrümmt.
- Eingedrehte Vorderfüsse, selbst leichten Grades.
- Übermässig ausgedrehte Vorderfüsse.
- Flacher Oberschenkel.
- Sprunggelenkswinkel zu offen (steile Winkelung).
- Winkel zu geschlossen, unterbaute Hinterhand.
- Sprunggelenke kuhhessig oder fassbeinig.
- Gestelzter oder hinten stark wiegender Gang.
- Übermässig rauh keuchende Hunde.
- Weiss auf der Rutenspitze oder an der Vorderseite der Gliedmassen oberhalb von Vorder- und Hinterfusswurzel.
Standard Bordeauxdogge
HERKUNFT
URSPRUNG: Frankreich.
VERWENDUNG: Bewachung, Schutz und Abschreckung.
KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: Die Bordeauxdogge zählt zu den ältesten Hunden Frankreichs und geht womöglich auf die Alanerhunde zurück, insbesondere auf den Saupacker, von dem im 14.Jahrhundert Gaston Phébus (oder Fébus), Graf von Foix, in seinem "Buch von der Jagd" sagt, er "hält seine Beute besser als dies drei Windhunde vermöchten".
Der Begriff "Dogge" kam Ende des 14. Jahrhunderts auf. Mitte des 19.Jahrhunderts waren diese ehemaligen Doggen fast nur noch in Aquitanien geschätzt. Man benutzte sie zur Jagd auf Großwild (Wildschweine), zu Kämpfen (oft nach festgesetzten Regeln), zur Bewachung der Häuser und des Vieh und als Gehilfe der Schlachtknechte. 1863 fand im Pariser Jardin d'Acclimatation die erste französische Hundeausstellung statt. Die Bordeaux- Doggen wurden unter ihrer heutigen Bezeichnung aufgeführt. An der Genese der heutigen Dogge waren verschiedene Typen beteiligt: der Toulouser Typ, der Pariser Typ, der Bordeaux-Typ.
Unter den beiden Weltkriegen hatte die Rasse so sehr zu leiden, daß sie nach dem Kriege von 1939-1945 sogar vom Untergang bedroht war; in den 1960er Jahren erlebte sie einen neuen Aufschwung.
1. Standard ("Vom Wesen der wahren Doggen" in: Pierre Megnin, Le Dogue de Bordeaux, 1896
2. Standard in: J. Kunstler, Etude critique du Dogue de Bordeaux, 1910
3. Standard von Raymond Triquet in Zusammenarbeit mit Dr. vet. Maurice Luquet, 1971.
4. Standard Neufassung nach dem F.C.I.-Modell von Jerusalem von Raymond Triquet in Zusammenarbeit mit Philippe Sérouil, Präsident, und dem Vorstand der "Société des Amateurs de Dogues de Bordeaux", 1993.
ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD:
Vom Typ eines kurzköpfigen Molossers mit konkaver Linienführung.
Die Bordeauxdogge ist ein sehr kräftiger Hund, dessen sehr muskulöser Körper ein harmonisches Gesamtbild bewahrt. Sie ist eher bodennah gebaut, d.h. daß die Entfernung Brustbein-Boden um weniges geringer ist als die Brusttiefe.
Stämmig, athletisch, imposant und sehr respekteinflößend.
WICHTIGE PROPORTIONEN:
Von der Schulterspitze zum Sitzbeinhöcker gemessen,
übertrifft die Körperlänge die Widerristhöhe im Verhältnis 11:10.
Die Brusttiefe mißt mehr als die halbe Widerristhöhe.
Die maximale Fanglänge entspricht einem Drittel der Kopflänge.
Die minimale Fanglänge entspricht einem Viertel der Kopflänge.
Beim Rüden entspricht der Kopfumfang ungefähr der Widerristhöhe.
VERHALTEN UND WESEN:
Als ehemaliger Kampfhund eignet sie sich für Bewachungsaufgaben, die sie mit Aufmerksamkeit und grossem Mut, aber ohne Aggressivität erfüllt. Sie ist ein guter Gefährte und ihrem Herrn gegenüber sehr anhänglich und liebevoll. Ruhig, ausgeglichen mit hoher Reizschwelle.
Der Rüde ist in der Regel von dominantem Wesen.
KOPF:
Mächtig, kantig, breit, ziemlich kurz, von vorn und von oben besehen trapezförmig.
Die Längsachsen von Hirnschädel und Nasenrücken verlaufen (nach vorn) konvergent.
OBERKOPF: Beim Rüden entspricht der Schädelumfang an der breitesten Stelle gemessen ungefähr der Widerristhöhe.
Bei der Hündin darf er etwas darunterliegen.
Form und Volumen des Schädels werden durch die starke Entwicklung von Schläfenbein, Brauen- und Jochbogen und durch den gegenseitigen Abstand der Unterkieferäste bestimmt. Die obere Schädelregion ist von einer Seite zur anderen leicht konvex.
Stirnabsatz oder Stop sehr ausgeprägt; er bildet mit dem Nasenrücken einen beinahe rechten Winkel (95° - 110°).
Tiefe Stirnfurche, die sich zum hinteren Kopfende hin milder
ausprägt. Die Stirn dominiert das Gesicht. Dennoch ist sie immer noch breiter als hoch.
Der Kopf ist durch symmetrische Falten auf jeder Seite der Mittelfurche geprägt. Diese tiefen und gewundenen Falten sind beweglich, je nachdem ob der Hund aufmerksam ist oder nicht.
GESICHTSREGION